Einleitung

Worum geht es hier?

Transkript ist ein dokumentarliterarisches Projekt, das mündlich erzählte Erinnerungen im Wortlaut verschriftlicht. Die so entstehenden Texte sollen das Verständnis für andere Lebenswelten fördern.

Um welche Themen geht es?

Die Themen werden von den Erzähler_innen selbst ausgesucht. Sie überlegen sich im Vorhinein, welche drei bis fünf Themen für sie und ihr Leben wichtig sind. Dann beginnen wir mit einem davon und sie erzählen alles, was ihnen dazu einfällt. Danach suchen sie sich ein Thema aus, das zuvor eine andere Person eingebracht hat und erzählen, was ihnen dazu einfällt.

Wie suchst du die Leute aus?

Bisher sind es vor allem zufällige Begegnungen, die zu einem Gespräch führen. Wir begegnen uns in einer Warteschlange, oder einer Kneipe und kommen auf dieses Projekt zu sprechen. – Falls Du auch Lust hast, melde Dich gerne!

Wie läuft so ein Gespräch ab?

Ich erzähle zuerst von dem Unterschied zwischen einer bildhaften Erinnerung und einer Information bzw. einer Zusammenfassung. Beim alltäglichen Erzählen fassen wir die Dinge zusammen, weil wir nicht jedes Detail erzählen, sondern meist auf etwas bestimmtes hinaus wollen.

Bei den Transkripten interessieren aber gerade die Erinnerungen, die wir vor uns sehen, in die wir eintauchen können, die wir nicht nur als einen Fakt erinnern, sondern spüren, sehen und hören können.

Dann sucht sich die jeweilige Person ein Thema aus, mit dem sie anfangen möchte und erzählt einfach nacheinander was ihr dazu in ihren Erinnerungen bildhaft begegnet.

Fragen stelle ich nur begleitend, um zu verstehen was gesagt oder angedeutet wurde. Ein Gespräch geht höchstens zwei Stunden und es kann mehrere geben.

Was passiert danach?

Eine Auswahl aus den entstandenen Tonaufnahmen wird transkribiert und anonymisiert. Vor der Veröffentlichung bekommt die jeweilige Person das fertige Transkript zur Freigabe.

Was bedeuten die Zeilen und die Großbuchstaben?

Eine Zeile entspricht einem stimmlich zusammenhängenden Bogen. Die Abstände zwischen den Zeilen stehen für die Sprechpausen und deren Längen. Das heißt die Zeilen bilden den Sprechrhythmus der jeweiligen Person ab.

Die Großbuchstaben markieren den Hauptakzent in den einzelnen Phrasen. Der Akzent ist noch keine Betonung, er ist schwächer aber ähnlich bedeutungstragend. Zum Beispiel bedeuten diese Zeilen unterschiedliche Dinge:

Ich gehe jetzt nach hause

ich gehe Jetzt nach hause

ich gehe jetzt nach Hause

Bei einer Betonung wird etwas darüber hinaus stimmlich hervorgehoben. Sie wird gekennzeichnet, indem die ganze Silbe großgeschrieben wird:

ich gehe JETZT nach hause